Kultur-Kalender
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Orgelkunst III
Samstag, 02.07.2022 - 20:00
mit Wolfgang Seiffen, Orgel (Berlin)
Karten € 10,- (ermäßigt € 7,-)
Improvisation zum Stummfilm „Faust“ von F. W. Murnau
Friedrich Wilhelm Murnau (1888–1931) ist einer der bedeutendsten Filmregisseure der Stummfilmära. Sein Schaffen ist vom Expressionismus beeinflusst. Er eröffnete dem jungen Medium Film neue Möglichkeiten durch eine psychologische Bildführung und eine damals revolutionäre Kamera- und Montagearbeit.
Nachdem Murnau mit „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ 1922 bereits ein bedeutender Erfolg gelungen war, folgte 1924 „Der letzte Mann“ und 1926 dann „Faust – eine deutsche Volkssage“. Murnau verwebt hier Motive aus dem Volksbuch „Historia von Doktor Johann Fausten – dem weitbeschreyten Zauberer und Schwarzkünstler“ (1587) mit Elementen aus den Dramatisierungen dieses Stoffes durch Christopher Marlowe und Johann Wolfgang von Goethe.
Stummfilme wurden originär mit Musik unterlegt. Das konnte orchestral geschehen oder einfacher mit Klaviermusik, außerdem gab es zahlreiche Kino-Orgeln. So liegt es nahe, dass man auch heute in Orgelkonzerten zu Stummfilmen improvisiert.
Wolfgang Seifen. 1956 in Bergheim/Erft geboren. Erster Klavier- und Theorieunterricht bei Hermann Kräling. Ab 1967 Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen.
1973–1976 Kirchenmusikstudium in Aachen und erste Organistenstelle an St. Nikolaus. 1977–1980 Leitung des studentischen Kammerorchesters Aachen, 1978 Gründung des Kammerchors Cappella Cantica. 1976–1983 Kirchenmusiker an St. Sebastian in Nettetal-Lobberich. 1983–2000 Organist an der päpstlichen Basilika St. Marien zu Kevelaer (Seifert-Orgel mit 128 Registern). 1989–1992 Leitung einer Orgelklasse für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der HDMK in Stuttgart. 1992–2000 in gleicher Funktion an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf und 1995 Ernennung zum Honorarprofessor. Seit Oktober 2000 Professor für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Universität der Künste in Berlin. 2002 Berufung in die Erzbischöfliche Kirchenmusik-Kommission Berlin. 2003–2009 zweiter Vorsitzender der „Konferenz der Leiter katholischer Ausbildungsstätten für Kirchenmusik in Deutschland“.
2006 Auftragskomposition einer Missa Solemnis für Großes Orchester, Chor und Orgel: „Tu es Petrus“, zum 80. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. Uraufführung am 15. April 2007 in der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin, Erstaufführung im Petersdom am 10. Oktober 2007. (Partitur und eine CD-Ersteinspielung sind erhältlich.)
Zahlreiche Kompositionen für Chor, Orgel und Kammermusik sowie diverse Publikationen über Orgelbau und Orgelimprovisation. Weltweit gefragter Orgelsachverständiger und -gutachter. Nationale, europäische und internationale Rundfunk- und Fernsehproduktionen sowie viele Dutzende CD-Einspielungen. Mitbegründer und Leiter der Internationalen Altenberger Orgelakademie für Improvisation. Umfangreiche Konzerttätigkeit in Europa, den USA und Japan. Mitwirkung als Juror bei zahlreichen internationalen Wettbewerben, Gastdozenturen für Improvisation bei internationalen Festivals und Akademien.